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Babler fordert Gehalt für Pfleger*innen in Ausbildung
Gute Pflege für alle sicherstellen!
Das Pflegepersonal ist physisch und psychisch extrem belastet. Hunderte Stellen können nicht mehr besetzt werden. Immer mehr Pflegeheime, Spitäler und andere Einrichtungen haben mit Personalnot zu kämpfen, sodass es zwar die Betten, nicht aber die dafür nötigen Pfleger*innen gibt. Der Bedarf an Pflegekräften steigt schneller als Absolvent*innen der Pflegeausbildung nachrücken. Bereits in sechs Jahren – also im Jahr 2030 – werden bis zu 100.000 Pflege- und Betreuungskräfte fehlen.
„Die Menschen haben einen Rechtsanspruch auf eine gute Pflege. Es gibt aber schon jetzt einen Pflegenotstand“, sagt SPÖ-Chef Andi Babler, der dieses wichtige Thema ganz oben auf die Agenda setzt: „Es ist an der Zeit, eine Offensive zu starten und in einem ersten Schritt die Ausbildung zu attraktivieren.“ Die SPÖ fordert deshalb eine gratis Pflegeausbildung und eine gerechte Entlohnung schon während der Ausbildung für alle, die diesen so wichtigen Beruf ergreifen möchten. Ziel muss es sein, möglichst viele Menschen für die Pflege zu gewinnen, sie gut auszubilden und im Beruf zu halten. „Mir geht es um Respekt gegenüber Menschen, die einen sehr schweren Beruf ergreifen“, betont Babler.
SPÖ-Maßnahmen für mehr Pflegekräfte:
- Bezahlung während der Pflegeausbildung: Alle, die eine Pflegeausbildung machen, sollen während dieser Ausbildung bezahlt werden – analog zu den Polizeischüler*innen mit 2.300 Euro brutto im Monat –, sozialversichert sein und das Klimaticket gratis erhalten.
- Pflegeausbildung muss kostenfrei sein: Es kann nicht sein, dass händeringend Pflegepersonal gesucht wird und gleichzeitig Fachhochschulbeiträge (pro Semester rund 400 Euro) für die Ausbildung von diplomiertem Pflegepersonal verlangt werden.
- Arbeitsplatzgarantie: Auszubildenden in der Pflege soll ein fixer Arbeitsplatz nach der Ausbildung garantiert werden.
- Pflegekräfte im Beruf halten: Außerdem wollen wir eine Modernisierung der Berufsbilder nach internationalen Standards sowie eine faire Bezahlung, langfristig lebbare Arbeitszeitmodelle und die Anerkennung des Pflegeberufs als Schwerarbeit.
SPÖ will Bezahlung für Pflegeausbildung
Besonders auffällig ist die Vernachlässigung des Pflegebereichs, wenn man ihn mit der öffentlichen Sicherheit vergleicht. Polizeischüler*innen befinden sich – was die SPÖ ausdrücklich begrüßt – während ihrer zweijährigen Ausbildung in einem öffentlich-rechtlichen Beschäftigungsverhältnis. Sie werden derzeit mit 2.300 Euro brutto pro Monat (14x im Jahr) entlohnt und sind voll sozialversichert. Seit kurzem bekommen sie auch das Klimaticket gratis dazu. Im Pflegebereich wird seitens des Bundes seit zwei Jahren ein sogenannter „Ausbildungsbonus“ von 600 Euro (12x im Jahr, ohne Sozialversicherung) bezahlt.
Der Bundesregierung ist eine Ausbildung im Bereich der öffentlichen Sicherheit also viermal – bezieht man die Sozialversicherung mit ein: fünfmal – so viel wert wie eine Ausbildung im Bereich der sozialen Sicherheit. Bei einem Mangel an Nachwuchs bei der Polizei wurde immer beim Ausbildungsgehalt nachgebessert. So wurde das Ausbildungsgehalt seit 2016 beinahe verdoppelt. Wir fordern deshalb auch für die Pflegeausbildung eine Bezahlung analog zur Polizei.