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Kurt-Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik 2024 für Maximilian Kasy und Lukas Lehner
Der Kurt-Rothschild-Preis wurde 2016 ins Leben gerufen, um jene Forschung und Wissenschaftskommunikation zu stärken, die relevante Ergebnisse erzielt, indem sie ökonomische Fragestellungen in einen breiten Kontext stellt, statt neoklassische Glaubenssätze zu reproduzieren. Bei der Vergabe der Preise wird insbesondere darauf geachtet, dass sich die Preisträger:innen dadurch auszeichnen, dass sie ihre Erkenntnisse auch an eine nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit vermitteln.
Bures: Österreich steht vor großen Herausforderungen – Preisträger:innen geben hier wichtige Inputs
In ihrer Begrüßung erinnerte die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures an „die budgetären und ökonomischen Herausforderungen, vor denen wir in den nächsten Jahren stehen“ sowie an viele gesellschafts- und sozialpolitische Fragen, die damit verbunden sind, an den Klimawandel oder die Kriege an den Grenzen Europas. „Die Sozialdemokratie muss sich vor diesem Hintergrund die Frage stellen, wie die Transformation unserer Industriegesellschaft gelingt, ohne dass es zu massivem Wohlstandsverlust und sozialen Verwerfungen und damit einhergehend möglicherweise auch zu einer Aushöhlung der demokratischen Architektur kommt“, so Bures, die darauf verwies, dass die Preisträger:innen mit ihren Arbeiten wichtige Inputs für Antworten auf eben jene erwähnten Fragen der Zukunft erarbeitet haben. „Es ist genau die gesellschaftspolitische Relevanz der Wirtschaftswissenschaften, die die diesjährigen Preisträger:innen – im Geiste Kurt Rothschilds – repräsentieren. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung“, betont Bures.
Teiber: Studie von Kasy und Lehner ist Fahrplan für eine gerechtere Gesellschaft
„Ihre Studie ist mehr als eine akademische Übung, sie ist ein Fahrplan für eine gerechtere Gesellschaft. Sie zeigt uns, dass es möglich ist, Arbeitslosigkeit zurückzudrängen und Beschäftigung zu schaffen, die unsere Gesellschaft bereichert, den Menschen Sicherheit bietet und ihnen das Gefühl gibt, gebraucht zu werden“, würdigte GPA-Vorsitzende Barbara Teiber die Arbeit von Maximilian Kasy und Lukas Lehner. Teiber wies auf den gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzen der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hin und betonte die Wichtigkeit von wissenschaftlicher Unterstützung: „Es ist sinnvoller und günstiger, Menschen Beschäftigung zu geben, als ihre Langzeitarbeitslosigkeit zu finanzieren. Genau mit der Kombination aus wissenschaftlicher Exzellenz und gesellschaftlichem Wirken zeichnen sich die beiden Hauptpreisträger aus. Sie stellen ökonomische Fragestellungen in einen breiten Zusammenhang und zielen damit drauf ab, relevante Aussagen für die ‚echte‘ Welt treffen zu können. Somit stellen sie ihre wissenschaftliche Expertise in den Dienst der Allgemeinheit!“
Kasy und Lehner: Eine andere Welt ist möglich – Mut zu Visionen zahlt sich aus
Die beiden Hauptpreisträger des diesjährigen Rothschild-Preises Maximilian Kasy, Ökonomieprofessor an der Universität Oxford, und Lukas Lehner, Assistenzprofessor an der Universität Edinburgh, resümieren ihren Zugang wie folgt: „Eine andere Welt ist möglich. Diese andere Welt kann anhand von politischen Pilotprojekten – und zwar solchen, die unabhängig evaluiert werden – forciert werden. Das Wichtigste ist: Mut zu Visionen zahlt sich aus.“
Die weiteren Preise gingen an Jana Costas von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) für ihre Arbeit „Im Minus-Bereich: Reinigungskräfte und ihr Kampf um Würde“, Etienne Schneider von der Universität Wien für die Arbeit: „Postneoliberale Wende in der deutschen Europapolitik? NextGenerationEU und EU-Industriestrategie zwischen Dekarbonisierung und neuer Geopolitik“ sowie Christoph Reinprecht, Judith M. Lehner, Simon Güntner, Juma Hauser (Universität Wien/TU Wien/HAW Hamburg) für ihre Arbeit „Neues Soziales Wohnen“.
Weitere Informationen zum Kurt-Rothschild-Preis 2024 gibt es auf der Website des Renner-Instituts.