Aktuelles
Teure Lebensmittel belasten gesunde Ernährung von Kindern
Österreich hat mit 7,5 Prozent im August weiterhin die höchste Inflation Westeuropas. Gerade die Lebensmittelpreise sind in den letzten Monaten massiv angestiegen. Familien mit mehreren Kindern, Armutsbetroffene, Alleinerziehende und Geringverdiener*innen haben mit den stark gestiegenen Preisen zu kämpfen. Inzwischen hat sich die Situation bereits so weit verschärft, dass selbst die Ernährung betroffen ist. Denn Armutsbetroffene und Menschen mit niedrigem Einkommen geben einen größeren Prozentsatz ihres Haushaltseinkommens für die Güter des täglichen Bedarfs aus. „Es zeugt vom absoluten Versagen der Bundesregierung im Kampf gegen die Inflation, die sich hier auf dramatischste Art und Weise zeigt“, sagt unsere stv. Klubvorsitzende Eva-Maria Holzleitner.
„Feuer am Dach“
Schilderungen aus der Sozialberatung der Volkshilfe lassen die Dramatik erkennen, wenn Eltern das Geld für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ihrer Kinder fehlt. Die gesundheitlichen Folgen von Armut sind eindeutig: Armutsbetroffene Kinder sind häufiger krank, das zeigt sich bereits im frühen Kindesalter. „Die Gesundheit des eigenen Kindes hat für jeden Elternteil oberste Priorität. Wenn aufgrund der massiven Teuerung diese Priorität nicht mehr erfüllt werden kann, dann ist wirklich Feuer am Dach“, so Holzleitner.
SPÖ-Forderungen für eine gesunde Kindheit:
Während die Regierung bei der Kinderarmut wegschaut und nichts tut, hat die SPÖ ein klares Handlungskonzept.
- Gratis warmes & gesundes Mittagessen: „Jedes Kind muss in einem reichen Land wie Österreich zumindest ein gesundes, warmes Mittagessen bekommen“, sagt Holzleitner. Es muss daher zumindest an Schulen und in Kindergärten ein kostenloses Mittagessen eingeführt werden. Vorbild ist hier die Stadt Wien, die seit Herbst 2023 in der Ganztagesbetreuung an ganztägig geführten offenen Pflichtschule das kostenfreie Mittagessen bereits umsetzt. Dieses Modell muss auf Bundesebene auf alle Pflichtschulen und auch für Kindergärten ausgeweitet werden.
- Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel: Der Vergleich mit Deutschland macht klar: Unsere Lebensmittel sind zu teuer. Mit einem befristeten Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und dem begleitenden Einsetzen einer Anti-Teuerungs-Kommission, sinken die Preise sofort. Bei Nicht-Weitergabe von Hilfen bzw. Mehrwertsteuersenkungen in Form von sinkenden Preisen soll es harte Sanktionen bis hin zur Rückzahlung der Energiehilfen geben.
- Kindergrundsicherung: In Deutschland konnte sich die Regierung auf ein Modell der Kindergrundsicherung einigen. Diese Einigung muss auch ein Vorbild für Österreich sein. Über alle ideologischen Grenzen hinweg, muss unser Ziel sein, dass Kinder ohne Sorgen und vor allem auch ohne gesundheitliche Probleme aufgrund der finanziellen Situation ihrer Eltern aufwachsen können. Eine gut ausgearbeitete Kindergrundsicherung ermöglicht genau das.