Aktuelles
Holzleitner mit überwältigender Mehrheit als Frauenvorsitzende bestätigt
Rund 350 Delegierte und 100 Gäste sind zur Bundesfrauenkonferenz 2023 in die Messe Graz gekommen. Unsere Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner ist zur Wiederwahl angetreten und wurde mit über 97 Prozent eindrucksvoll bestätigt. Thematisch stand bei der Konferenz eine gerechte Aufteilung von Arbeit, Macht und Ressourcen in allen Bereichen im Mittelpunkt der Konferenz: Halbe Halbe. „Der Weg bis zur Gleichstellung ist noch ein weiter, aber wir haben den Mut, wir haben die Energie und wir haben die Kraft, so lang zu trommeln und zu kämpfen, bis unsere Forderungen Realität sind. Wir bleiben laut – bis Halbe-Halbe in allen Bereichen umgesetzt ist!“
Her mit der verpflichtenden Lohntransparenz!
„Rechtskonservative Koalitionen in mehreren Bundesländern katapultieren uns zurück ins Jahre Schnee“, so Holzleitner. Die Sozialdemokratie brauche die Frauen und die Frauen brauchen sozialdemokratische Politik, so Holzleitner. „Nur so können wir die elendige Gehaltsschere von 18 Prozent und die Pensionsschere von 40 Prozent schließen und Frauen ihr Recht auf Unabhängigkeit ermöglichen.“ Die Frauenvorsitzende fordert: „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! Her mit der verpflichtenden Lohntransparenz mit klaren Strafen, wenn Frauen diskriminiert werden im Arbeitsleben!“
Unbezahlte Arbeit gerecht aufteilen
Des Weiteren forderte Holzleitner eine Kinderbildungsmilliarde pro Jahr: „Her mit dem Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Lebensjahr! Nur so gibt’s Absicherung und Planungssicherheit für die Frauen.“ Es geht aber auch um die gerechte Aufteilung unbezahlter Arbeit. Holzleitner fordert Modelle zur Teilung der Karenz zwischen beiden Elternteilen – mit Verpflichtung. „Es kann nicht, sein dass Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit stemmen.“ Von der Frauenministerin höre man dazu nichts, auch nicht betreffend Gewaltschutz angesichts von heuer 25 Femiziden. Holzleitner fordert einen Nationalen Aktionsplan für Gewaltschutz und endlich flächendeckend Gewaltschutzambulanzen.
Weitere Schwerpunkte im Leitantrag der SPÖ-Bundesfrauen sind der kostenlose, straffreie Schwangerschaftsabbruch, gerechte Pensionen für Frauen und Verhütungsmittel auf Krankenschein. Die Frauenvorsitzende drückte den Frauen in den weltweiten Krisenherden ihre Solidarität aus, etwa mit den Opfern in Nahost. „Wir stehen an der Seite Israels!“
Babler: „Seite an Seite mit Frauen für Gerechtigkeit!“
In seinen Grußworten bei der SPÖ-Bundesfrauenkonferenz hat unser Bundesparteivorsitzender Andreas Babler betont: „Feminismus beginnt bei uns allen, jeden einzelnen Tag! Wenn man nicht träumt, fordert, Widerstand leistet, wird es mindestens noch 131 Jahre dauern, bis es weltweit Gleichstellung gibt.“ Seit 2017 erleben wir eine Politik der Abrissbirne – „eine Frauenministerin, die diesen Titel nicht tragen will und Frauen durch Einsparungen an allen Ecken und Enden verhöhnt. Wir müssen die Gegenoffensive sein!“ Ziel sei es, bei der nächsten Wahl stärkste Kraft zu werden und eine Regierung anzuführen, die anders ist – u.a. mit einem eigenen Frauenministerium. Babler forderte den Ausbau von Gewaltschutzeinrichtungen und eine verpflichtende Lohntransparenz. „Ihr seid bereit, diesen Kampf zu führen. Ich verspreche, ich führe ihn Seite an Seite mit all meinem Herzblut gemeinsam mit euch!“
Victor-Adler-Plakette für Gabriele Heinisch-Hosek
Nach der Rede des SPÖ-Chefs warteten die SPÖ-Frauen mit einer besonderen Überraschung auf: Die ehemalige Frauenvorsitzende und Frauenministerin a.D. Gabriele Heinisch-Hosek wurde für ihre großen und langjährigen Verdienste für unsere Bewegung mit der Victor-Adler-Plakette ausgezeichnet, die ihr von Andi Babler überreicht wurde.
Manninger: „Halbe Halbe für mehr Gerechtigkeit für uns Frauen!“
Unsere Bundesfrauengeschäftsführerin Ruth Manninger hat in ihrer Eröffnung der Bundesfrauenkonferenz betont, dass das Motto „Halbe Halbe“ dafür steht, „dass am Ende des Tages mehr Gerechtigkeit für uns Frauen herausschaut. Unsere Forderungen, wie die Forderung nach Lohntransparenz, müssen endlich umgesetzt werden“. Manninger betonte: „Wir setzen ein deutliches Zeichen. Laut und unbequem werden wir der schweigenden Frauenministerin und ihrer reaktionären Bundesregierung entgegentreten.“
Frauenpolitischer „Präsidentinnen“-Talk
Auf dem Programm stand auch ein hochkarätig besetzter „Präsidentinnen“-Talk mit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundesratspräsidentin Claudia Arpa, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Evelyn Regner, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann zu aktuellen frauenpolitischen Themen. Die Präsidentinnen waren sich einig: Eine gerechte Zukunft gibt es nur mit einer starken SPÖ und einer starken Frauenorganisation.
Unter den Teilnehmer*innen der Bundesfrauenkonferenz begrüßten die SPÖ-Bundesfrauen neben den bereits genannten Frauenministerin a.D. Helga Konrad, alle Landesfrauenvorsitzenden, den niederösterreichischen SPÖ-Landesparteivorsitzenden Sven Hergovich, zahlreiche National- und Bundesrät*innen, die SPÖ-Bundesgeschäftsführer*innen Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim sowie Landesgeschäftsführer*innen, zahlreiche Landes- und Stadträtinnen, Landtagsabgeordnete, Bürgermeister*innen, Gemeinderät*innen, Landesfrauengeschäftsführerinnen und Vertreter*innen der Jugendorganisationen und der SoHo.