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Kinderarmut abschaffen: 3-Säulen-Modell zur Kindergrundsicherung
Für Babler ist es eine seiner wichtigsten politischen Forderungen, Kinderarmut endlich zu besiegen: „Ich verspreche, an dem Tag, an dem ich die Regierungsverantwortung übertragen bekomme, die Kinderarmut abzuschaffen und nicht zu ruhen, bis jedes Kind Perspektiven und Chancen unabhängig vom Einkommen der Haushalte hat. Wir werden diesen politischen Skandal beenden“, betonte der SPÖ-Chef. Die SPÖ hat aufbauend auf dem Kindergrundsicherungs-Modell der Volkshilfe ein 3-Säulen-Modell entwickelt.
Das 3-Säulen-Modell zur Abschaffung der Kinderarmut:
- Bereitstellung kostenfreier, kindbezogener Infrastruktur: Dazu gehören hochwertige Kinderbildung mit gratis Mittagessen, ein kostenloser Zugang zu Ferien- und Freizeitangeboten sowie eine flächendeckende Versorgung mit ärztlichem und therapeutischem Angebot.
- Universalbetrag für alle Kinder von zumindest 367 Euro pro Monat, abhängig von der Anzahl und dem Alter der Kinder, aber unabhängig vom Einkommen der Eltern: Bestehende Leistungen werden zusammengeführt und der ungerechte Familienbonus wird zu einem fairen Kinderbonus Plus für alle Kinder ausgebaut. Die Summe kommt als Universalbetrag für jedes Kind zur Auszahlung.
- Einkommensabhängige Leistung: Um armutsbetroffene Kinder zusätzlich abzusichern, sollen sie eine Zahlung in der Höhe von maximal 27 Prozent des jeweils geltenden Netto-Ausgleichszulagenrichtsatzes (derzeit 312 Euro) pro Monat erhalten.
Bis zu 2.000 Euro mehr pro Jahr
„Mit unserer Kindergrundsicherung sollen alle Kinder unterstützt werden“, so Babler. Die Familien werden zwischen 1.200 und 2.000 Euro mehr pro Jahr haben. In Österreich sind 1,1 Mio. Menschen von Ernährungsarmut betroffen, 240.000 Kinder leben in Haushalten, die nicht genug geheizt werden können und 40 Prozent können sich die Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder nicht mehr leisten. Und die Bundesregierung, besonders die ÖVP, hat nichts übrig für diese Kinder außer Respektlosigkeit und hat die Teuerung einfach durchrauschen lassen. „Wem Kinderschicksale kein Herzensanliegen sind, dem muss zumindest das Hirn sagen, dass die Abschaffung von Kinderarmut eine wirtschaftlich sinnvolle Investition ist“, so Babler. Den Kosten der zweiten und dritten Säule von etwa 1,2 Mrd. Euro stehen 17 Mrd. Euro Folgekosten im Jahr durch Kinderarmut entgegen.
Fenninger: „Die Kindergrundsicherung ist alternativlos“
Die Zahl jener Kinder, die in absoluter Armut leben, hat sich in den letzten Jahren von 36.000 auf 88.000 Kinder mehr als verdoppelt. Volkshilfe-Direktor Fenninger betonte, dass durch die Kindergrundsicherung die „absolute Armut“ aufgehoben werden kann: Die Versorgung mit Lebensmitteln und Kleidung ist dadurch wieder gegeben, die Wohnung könne im Winter geheizt werden. „Chronische Erkrankungen gehen zurück und Kinder und Jugendliche können am gesellschaftlichen Leben wieder teilhaben“, so Fenninger. „Die Kindergrundsicherung ist alternativlos.“ Fenninger sagt, dass es „erstens einen kindgerechten Sozialstaat und zweitens die finanzielle Absicherung durch die Kindergrundsicherung“ braucht. Der Volkshilfe-Direktor bedankte sich bei allen Spender*innen: „Danke auch an Andreas Babler für die kontinuierliche Spende des Bundesrats-Gehalts. Dadurch ist es uns möglich, Kinder und Jugendliche zu unterstützen.“ Alleine 24.000 Euro pro Jahr von Bablers Bundesrats-Nettobezügen fließen in das Volkshilfe-Projekt „Mut schaffen“. Damit werden zwanzig armutsbetroffene Kinder und Jugendliche mit 100 Euro pro Monat unterstützt.